Potenzmittel für den Mann
Potenzmittel für den Mann

Potenzpillen – welche helfen wirklich? Potenzmittel für den Mann

Wenn es über längere Zeit im Bett nicht klappt, können Potenzpillen vielen Männern helfen. Doch Vorsicht: Fallen Sie nicht auf unseriöse Produkte herein, die mit einer „Ständer-Garantie“ werben und von dubiosen Anbietern stammen. Tatsächlich gibt es nur eine Wirkstoffgruppe, die als Mittel der ersten Wahl gilt – die sogenannten Phosphodiesterase-5-Hemmer (kurz: PDE-5-Hemmer). Sie haben vor mehr als 20 Jahren die Therapie von Erektionsstörungen in Form der bekannten blauen Pillen revolutioniert.

Erektionsmittel: Potenz steigern und schneller wieder können?

Wenn Erektionsstörungen über einen längeren Zeitraum immer wieder auftreten und das Sexleben beeinträchtigen, kann dies sehr belastend sein. Da ist es gut zu wissen, dass heute effektive Therapieoptionen zur Verfügung stehen.

Allerdings sind auch zahlreiche Produkte auf dem Markt, die trotz fehlendem Wirksamkeitsnachweis mit der erotischen Erfolgsgarantie werben. Manche davon sind nicht zuletzt auch im Hinblick auf ihre Sicherheit und Verträglichkeit als problematisch einzustufen.

Im Folgenden ein Überblick über bewährte Arzneimittel und andere Präparate.

PDE-5-Hemmer („blaue Pille“)

Wenn sich Männer mit Erektionsproblemen an ihren Arzt wenden, bekommen sie oft Tabletten mit einem Wirkstoff aus der Gruppe der sogenannten PDE-5-Hemmer verordnet.

In diesem Zusammenhang wird der Arzt immer auch darüber aufklären, welche Lifestyle-Faktoren die Potenz schwächen und entsprechende Empfehlungen (z. B. nicht rauchen, weniger Alkohol, mehr Bewegung, Abbau von Übergewicht) aussprechen. Denn auch dies sind wichtige Ansatzpunkte, um Erektionsstörungen nachhaltig zu lindern und die Potenz zu steigern.

Zurück zu den Potenzpillen mit PDE-5-Hemmern: Diese Arzneimittel bieten für viele Betroffene eine gute Lösung, denn sie ermöglichen auf einfache Art und Weise eine symptomatische Behandlung von Erektionsstörungen. Derzeit sind in Deutschland vier verschiedene Wirkstoffe zugelassen. Darunter das erste erektionsfördernde Medikament, das bereits 1998 in Form der „blauen Pille“ seinen globalen Siegeszug angetreten hat. Vorher standen Betroffenen nur Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die durch ihre Anwendung direkt am Penis (z. B. Selbstinjektion, Vakuumpumpen) mit Akzeptanzproblemen behaftet waren und noch immer sind.

Gut zu wissen: PDE-5-Hemmer werden auch in den medizinischen Leitlinien zur Behandlung von Erektionsstörungen als zentrale Therapieoption genannt.

PDE-5-Hemmer: Das Wichtigste in Kürze

Wie wirken PDE-5-Hemmer?

Sie steigern die Durchblutung im Penis und fördern so den Aufbau und den Erhalt der Erektion. Der genaue Mechanismus funktioniert so: Die Wirkstoffe hemmen – wie der Name schon sagt – das körpereigene Enzym Phosphodiesterase-5 (PDE-5). Dieses Enzym baut einen körpereigenen Botenstoff ab (cGMP), der bei sexueller Erregung gebildet wird und den Bluteinstrom in den Penis fördert. Indem das Medikament das Enzym blockiert, wird auch der Abbau von cGMP gehemmt – es bleibt also mehr des erektionsfördernden Botenstoffs übrig. Die Härte und Dauer der Erektion hängt davon ab, wie hoch der cGMP-Spiegel ist.

Gibt es Unterschiede zwischen den Wirkstoffen?

Die Wirkweise ist die gleiche. Aber es bestehen Unterschiede im Hinblick auf Wirkeintritt, Wirkdauer und Nebenwirkungsprofil.

Was sollte Mann wissen?

Ohne sexuelle Erregung können die Potenzpillen nicht wirken. Denn dann kommt der Mechanismus der Erektion erst gar nicht in Gang. PDE-5-Hemmer können aber dafür sorgen, dass sich das Glied als Reaktion auf die sexuelle Erregung auch wirklich versteift – und sie tragen dazu bei, dass die Erektion länger aufrecht erhalten werden kann.

Wie werden PDE-5-Hemmer angewendet?

Die Einnahme erfolgt je nach Wirkstoff ca. 30 Minuten bis 1 Stunde vor dem Geschlechtsverkehr.

Sind PDE-5-Hemmer Arzneimittel?

Ja, PDE-5-Hemmer sind Arzneimittel (rezeptpflichtig). Das bedeutet, dass die Präparate ein behördliches Zulassungsverfahren durchlaufen haben. Die Hersteller müssen dafür klinische Studien vorlegen, die Wirksamkeit und Sicherheit der Wirkstoffe belegen.

Wann sind PDE-5-Hemmer nicht geeignet?

In bestimmten Fällen sind PDE-5-Hemmer nicht geeignet. Das gilt unter anderem bei bestimmten Grunderkrankungen (z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall) und wenn Nitrate oder sogenannte „Poppers“ ( „Partydroge“) eingenommen werden. Lassen Sie sich dazu im Zweifel von Ihrem Arzt beraten und lesen Sie vor der Einnahme die Packungsbeilage.

Erektile Dysfunktion

Eine Erektionsstörung im medizinischen Sinne liegt erst dann vor, wenn es über mindestens sechs Monate hinweg in mehr als zwei Dritteln der Versuche nicht gelingt, eine Erektion zu bekommen und ausreichend lange zu erhalten, die für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr ausreicht. Dann sprechen Ärzte auch von einer erektilen Dysfunktion.

Illegale und gefälschte Potenzmittel

Immer wieder werden auch illegale oder gefälschte Potenzmittel angeboten, vor denen die Arzneimittelbehörden warnen. So zum Beispiel auch das in Indien hergestellte Oral Jelly, das einen PDE-5-Hemmer in einer geleeartigen Zubereitung enthält. Weder die europäische noch die amerikanische Arzneimittelbehörde haben eine Zulassung für dieses Produkt erteilt, da mit teils heftigen Nebenwirkungen und Qualitätsmängeln zu rechnen ist. Derartige Präparate sind in Deutschland illegal.

Testosteron zur Potenzsteigerung beim Mann?

Testosteron ist das wichtigste männliche Sexualhormon. Ein Mangel kann (muss aber nicht) zu Erektionsstörungen führen. Tatsächlich ist ein Testosteronmangel als Ursache für Erektionsprobleme relativ selten, obgleich der Hormonspiegel im Alter natürlicherweise absinken kann.

Falls ein Mangel festgestellt wird, ist im Sinne einer ursächlichen Behandlung in der Regel die Einnahme eines geeigneten Hormonpräparates (Hormonersatz) sinnvoll. Auch eine Kombinationstherapie (Testosteron plus PDE-5-Hemmer) kann infrage kommen, insbesondere, wenn der PDE-5-Hemmer allein nicht die gewünschte Wirkung zeigt.

Yohimbin als Mittel gegen Impotenz?

Was klingt wie ein Smoothie oder Joghurt-Drink, ist tatsächlich ein pflanzliches Mittel, das früher häufiger bei Erektionsstörungen eingesetzt wurde. Es handelt sich dabei um eine Substanz, die aus der Rinde des afrikanischen Yohimbe-Baumes gewonnen wird.

Yohimbin entfaltet seine Wirkung sowohl im Gehirn als auch an den Blutgefäßen im Penis. Der exakte Wirkmechanismus ist bis heute noch nicht vollständig erforscht und die Wirkung gilt als nicht ausreichend belegt.

Seitdem die deutlich effektiveren und zuverlässig wirksamen PDE-5-Hemmer verfügbar sind, hat dieses „natürliche Potenzmittel“ zunehmend an Bedeutung verloren, auch wenn z. B. Nahrungsergänzungsmittel mit Yohimbin weiterhin angeboten werden.

Weitere natürliche Potenzmittel: Nutzen fraglich

Große Erwartungen werden immer wieder auch an natürliche oder pflanzliche Potenzmittel gestellt. Auch, weil sie recht einfach und ohne Rezept zu erhalten sind. Entsprechende pflanzliche Präparate werden in den aktuellen medizinischen Leitlinien zur Behandlung von Erektionsstörungen nicht genannt. Einige Beispiele sind:

Ginseng als Potenzmittel: Die Koreanische Kraftwurzel soll als natürliches Aphrodisiakum und Potenzmittel wirken. Die Inhaltsstoffe sollen die Durchblutung des Penis verbessern und zudem auch stresslösend wirken. Eine aktuelle Auswertung bisheriger Ergebnisse zur Wirksamkeit und Sicherheit von Ginseng-Präparaten bei Erektionsstörungen kommt zum Ergebnis, dass die Effekte in den Studien so gering waren, dass sie von den Betroffenen wohl kaum bemerkt werden konnten.

L-Arginin: Diese Aminosäure, die auch in der Nahrung vorkommt, wirkt gefäßerweiternd und ist für die Bildung des erektionsfördernden Botenstoffes cGMP nötig. Mitunter wird L-Arginin daher (oft als Nahrungsergänzung) gegen Erektionsstörungen eingesetzt. Die Studienergebnisse sind allerdings oft widersprüchlich. Zudem wurde die Einnahme von L-Arginin oftmals in Kombination mit anderen Arzneistoffen untersucht. Auf eigene Faust sollten solche Präparate besser nicht angewendet werden, da sie bei bestimmten Vorerkrankungen nicht geeignet sind und es zu Wechselwirkungen mit Medikamenten (z. B. Blutdrucksenker, Blutverdünner, Potenzmittel) kommen kann.

Macawurzel: Die Maca-Pflanze, auch peruanischer Ginseng genannt, wird in Südamerika als Nahrungsmittel und traditionelle Heilpflanze verwendet. Hierzulande wird die Maca-Pflanze gerne auch als Superfood gehypt. Eine potenzsteigernde Wirkung wird den Inhaltsstoffen der Knolle nachgesagt. Systematische Studien fehlen allerdings. In Tierversuchen wurden laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung Effekte auf Geschlechtsorgane und Hormonhaushalt beobachtet, wodurch auch unerwünschte Wirkungen hervorgerufen werden könnten. Auch hier gilt also: Der Nutzen bleibt fraglich.

Homöopathische Mittel: Heilpflanzen wie Damiana-Blätter, Mönchspfeffer oder Yohimbin werden auch in homöopathischer Verdünnung als Potenzmittel angeboten. Wirkungsbelege aus schulmedizinischer Sicht liegen dazu in der Regel nicht vor – beobachtete Therapieerfolge werden daher häufig dem Placebo-Effekt zugeschrieben.

Grundsätzlich ist zu bedenken, dass vermeintlich „natürliche“ Präparate, die aus zwielichtigen Kanälen stammen, mitunter auch überdosiert sein können oder sogar Begleitstoffe enthalten, die möglicherweise gesundheitsschädigend sind.

Potenzmittel mit Sofortwirkung?

Schnell bereit – von jetzt auf gleich. Das klingt für viele Männer sehr verlockend. Fakt ist allerdings: Eine echte Wunderpille, die auf Knopfdruck sofort für eine Erektion sorgen könnte, gibt es nicht. Dennoch ist es wichtig zu wissen, wann bei den verschiedenen Mitteln und Methoden, die bei Erektionsstörungen zum Einsatz kommen können, mit einem Wirkeintritt zu rechnen ist. Ein Überblick:

Tabletten mit PDE-5-Hemmer: Die Einnahme erfolgt vor dem Geschlechtsverkehr. In Abhängigkeit vom eingesetzten Wirkstoff dauert es 15 bis 60 Minuten, bis die Wirkung einsetzt. Voraussetzung ist eine sexuelle Erregung.

Tabletten mit Yohimbin: Die Tabletten werden über längere Zeit eingenommen. Bis zum Wirkungseintritt vergehen etwa zwei bis drei Wochen.

Medikamente zur Anwendung direkt am Penis: Methoden, bei denen gefäßerweiternde Medikamente direkt in die Harnröhre oder in den Schwellkörper verabreicht werden, kommen kurz vor dem Geschlechtsverkehr zum Einsatz. 10 bis 15 Minuten danach kommt es zur Erektion. Die Anwendungsweise ist etwas umständlich, sodass diese Methoden in der Regel nur dann infrage kommen, wenn PDE-5-Hemmer nicht wirken oder nicht angewendet werden können.

Lokale Elektrotherapie: Es wird keine direkte Erektion hervorgerufen. Durch die Behandlung mit ungefährlichem, niederfrequentem Reizstrom sollen die Muskel- und Nervenzellen stimuliert werden, die für die Erektion von Bedeutung sind. Die Behandlung ist langfristig angelegt und erfolgt über mehrere Sitzungen beim Arzt.

Wann zum Arzt?

Erektionsstörungen können auch ein Vorbote von (bisher nicht entdeckteten) Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein oder als Folge von Diabetes mellitus auftreten. Daher ist im Zweifel ein Arztbesuch anzuraten.

Oftmals liegen Erektionsstörungen organische Ursachen zugrunde. Primäres Ziel ist dann eine ursächliche Behandlung, was aber eine (zusätzliche) symptomatische Therapie nicht ausschließt.

Tipps bei Erektionsstörungen

Stresspegel senken
Tipp 1 von 7

Stresspegel senken

Zeitdruck, Ärger bei der Arbeit oder Versagensängste – Stress in jeder Form ist Gift für ein erfülltes Liebesleben. Denn die Hormone, die der Körper unter Stress bildet, beeinträchtigen die Erektionsfähigkeit des Penis. Die folgenden Tipps können helfen, den Stresspegel abzusenken:

  • Achten Sie auf ein realistisches Arbeitspensum und Pausen.
  • Nutzen Sie den Stresskiller Sport: Bewegung hilft, Stresshormone abzubauen und den Kopf freizukriegen.
  • Lernen Sie, bewusst zu entspannen: Yoga, Autogenes Training oder Meditation – auch Männer schalten mit Entspannungsmethoden leichter ab.
Zigaretten und Alkohol vermeiden
Tipp 2 von 7

Zigaretten und Alkohol vermeiden

Ein gesunder Lebensstil kommt auch Ihrer Potenz zugute! Denn Rauchen und zu viel Alkohol zählen zu den bekannten Risikofaktoren, die Erektionsstörungen begünstigen.

Falls Sie Raucher sind, sollten Sie also am besten ganz auf den Glimmstängel verzichten. Und auch in puncto Alkohol ist es sinnvoll, kürzer zu treten.

Regelmäßig trainieren
Tipp 3 von 7

Regelmäßig trainieren

Flaute im Bett? Auch Bewegungsmangel kann eine Ursache sein.

Setzen Sie daher auch auf regelmäßigen Ausdauersport und ein gezieltes Training des „Potenzmuskels“. Dabei handelt es sich um den Musculus ischiocavernosus, der zwischen Hodensack und Anus verläuft und zur Beckenbodenmuskulatur gehört. Durch geeignete Übungen kann nicht nur der Muskel gestärkt, sondern auch die Durchblutung im Penis verbessert werden – beides wirkt sich positiv auf die Erektion aus.

Passionierte Radfahrer sollten ein paar Punkte beachten: Ein zu schmaler, harter Sattel oder eine ungünstige Sitzhaltung können bei langen Strecken die Nerven oder den Blutfluss im Genitalbereich beeinträchtigen.

Grundsätzlich gilt: Nach einer längeren Sportpause oder bei Herzproblemen sollten Sie sich vor Trainingsbeginn beim Hausarzt durchchecken lassen.

Gesunde Ernährung
Tipp 4 von 7

Gesunde Ernährung

Überflüssige Pfunde, erhöhte Cholesterinwerte und Diabetes mellitus können Erektionsstörungen begünstigen. Eine ausgewogene Ernährung und ein normales Körpergewicht sind also auch für die Manneskraft von großer Bedeutung.

Verzichten Sie daher so oft wie möglich auf ungesunde Fertigprodukte und Fast Food – sie enthalten oft jede Menge „leere“ Kalorien und ungünstige Fette. Setzen Sie stattdessen auf eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung.

Porn-Detox
Tipp 5 von 7

Porn-Detox

Vor allem bei jüngeren Männern wird häufiger das relativ neue Phänomen der „Impotenz durch Pornos“ beobachtet. Durch den übermäßigen, teils suchtartigen Konsum von harten (und oft realitätsfernen) Pornos stumpfen manche Männer regelrecht ab. Die sexuellen Reize eines realen Partners können sie dann oft kaum mehr in Fahrt bringen. „Porn-Detox“ kann also eine durchaus sinnvolle Maßnahme sein.

Cool bleiben
Tipp 6 von 7

Cool bleiben

Öfter, länger, schneller – Männer, bei denen keine körperlichen Ursachen für die Erektionsstörungen vorliegen, sind oft sehr ehrgeizig, perfektionistisch veranlagt und sind es gewohnt, erfolgreich zu sein. Leistungsdruck und übertriebene Erwartungen an das Sexleben sind allerdings echte Stimmungskiller und können sich auch negativ auf die Erektion auswirken.

Darüber reden
Tipp 7 von 7

Darüber reden

Für viele Männer sind Erektionsstörungen nach wie vor ein schambehaftetes Thema. Wenn man aber eisern schweigt und sich womöglich auch noch zurückzieht, verunsichert dies auch den Partner und kann zu unnötigen Missverständnissen führen. Das muss nicht sein! Ein offenes Gespräch kann viel Druck rausnehmen. Statt alles mit sich allein ausmachen zu wollen, ist es in jedem Fall besser, „die Sache“ aktiv und gemeinsam anzugehen.

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